Das Heiligenst​ä​dter Testament

by Silke Kovar

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about

When Beethoven noticed he was losing his hearing he wrote a beautiful letter full of despair to his brothers. It was to be given to them after his death so they'd finally understand what he had been going through. (The situation didn't occur, though, because he didn't die yet.)

lyrics

Johann und Carl, meine Brüder,
ihr sollt, da ich tot bin, die Wahrheit erkennen:
Was man erzählt immer wieder
von mir, es ist falsch, und die Worte, sie brennen.
Ich meide die Menschen nur, weil ich es muss,
versagt bleibt mir der so ersehnte Genuss
von Gesprächen mit echten Vertrauten,
wie sie einst meine Seele erbauten.

Von Freunden und Feinden verkannt,
seh' ich mein Schicksal und kann nicht entkommen.
In diesem verlassenen Land
hab' ich schon zu lang keinen Ton mehr vernommen,
nur Einsamkeit hat hier Bestand.

Johann und Carl, lasst mich sagen
das Große, das Furchtbare, das mich wohl tötet.
Ich kann es fast nicht ertragen,
hab' mehr als genügend geflucht und gebetet.
Der Sinn, der doch mein in Vollendung sein soll,
für laut oder leise, für Dur oder Moll,
er lässt mich nun im Stich, meine Brüder,
und ich höre nicht Worte noch Lieder.

Nehmt mein Cello, und nehmt meine Geigen,
der Fürst gab sie mir, und ich gebe sie euch.
Wie sie sangen, so können sie schweigen,
verkauft sie, ich hoffe, sie machen euch reich.

Johann und Carl, nichts wird heilen,
die Freude ist aus meinem Dasein verschwunden.
Wie sehr wünsch' ich mir zu teilen
mein Leben, mein Lachen, mit allen verbunden.
Die Kunst ist es einzig, die mich atmen lässt,
nur sie hält mich auf dieser Erde noch fest,
wo nichts als Verzweiflung mir bliebe
ohne sie, meine Freundin und Liebe.

credits

released August 2, 2019
The piano track was composed by Ludwig van Beethoven and Svante von Erichsen, and it's Svante who plays it in the song. (The duo would have been too expensive.)
Lyrics & tune: Silke Kovar
Vocals: Silke Kovar

Recorded, mixed & mastered by Daniel Pütz at Musik & Medien Balve

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